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Kinderschutzbund SH fordert Fortschritte bei der Senkung der Schulkosten

Viele Kinder und Jugendliche immer noch auf ihrem Bildungsweg benachteiligt, weil Eltern sich Ausgaben rund um den Schulbesuch nicht leisten können

Der Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein fordert – wie der SSW und die SPD in ihrem Antrag (Drucksache 20/123) –, dass die Landesregierung im Sommer 2024 einen aktualisierten Bericht zur Lernmittelfreiheit in Schleswig-Holstein vorlegen soll.

„Statt Stillstand brauchen wir endlich ein ernstzunehmendes Vorankommen beim Thema Schulkosten-Senkung. Aktualisierte Daten bieten einmal mehr eine aussagekräftige Argumentationsgrundlage und bringen uns hoffentlich einen Schritt weiter auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit durch eine echte Lernmittelfreiheit“, begrüßt die Landesvorsitzende Irene Johns den geplanten Tageordnungspunkt. Die Kosten für Schulmaterial sind in diesem Jahr deutlich gestiegen 1. Aktuell verschärft sich die Situation durch die insgesamt explodierenden Kosten in fast allen Lebensbereichen dramatisch. „Die Dringlichkeit der Lage ist damit längst klar – der Änderungsbedarf ist deutlich formuliert. Jetzt ist es zwar wichtig, die Datenerhebung weiterhin fortzusetzen, um Entwicklungen zu dokumentieren, aber es ist auch höchste Zeit, daraus endlich die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und eine konkrete Umsetzung zur Kostenreduktion abzuleiten“, forderte die Landesvorsitzende bereits 2020. Jetzt haben wir 2022.

Seit 2013 weist der DKSB LV SH immer wieder auf die belastende Kostensituation von Eltern schulpflichtiger Kinder in Schleswig-Holstein hin; 2015 konnte ein Landtagsbeschluss zur wissenschaftlichen Erhebung der Schulkosten erwirkt werden. Die daraufhin von der Landesregierung in Auftrag gegebene Studie bestätigte 2016, dass die Kosten für die schulische Bildung von Kindern, insbesondere für Eltern mit keinem oder geringem Einkommen, zu hoch seien.

„Es ist nicht länger hinnehmbar, dass viele Kinder und Jugendliche immer noch auf ihrem Bildungsweg benachteiligt werden, weil ihre Eltern sich die Ausgaben rund um den Schulbesuch schlichtweg nicht leisten können. Das ist eine massive Chancenungleichheit vom ersten Schultag an“, mahnt Irene Johns. Daher fordert der Kinderschutzbund eine tatsächliche Lernmittelfreiheit: Alle für den Schulalltag notwendigen Materialien müssen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden - das umfasst Verbrauchsmaterialien, wie Hefte und Stifte, genauso wie Workbooks, Atlas und Lektüren und die entsprechende digitale Ausstattung.

1 https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2022/PD22_33_p002.html

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