Kinderschutzbund kritisiert Äußerungen von Ministerin Prien zu Migration und Schulen
Der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein zeigt sich besorgt über die jüngsten Äußerungen von Bildungsministerin Karin Prien, die eine Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund an Schulen als „denkbares Modell“ ins Gespräch gebracht hat. Ein solcher Vorstoß widerspricht den Werten des Verbandes und den in Deutschland geltenden Kinderrechten.
„Jedes Kind hat das Recht auf Bildung, unabhängig von Herkunft oder Sprache. Eine Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund ist mit diesen Grundsätzen nicht vereinbar und stellt eine Form der Diskriminierung dar“, betont Sophia Schiebe, Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes Schleswig-Holstein.
Die UN-Kinderrechtskonvention garantiert in Artikel 28 und 29 allen Kindern das Recht auf kostenlosen Zugang zu Bildung und verbietet ausdrücklich jede Diskriminierung aufgrund von Sprache, ethnischer oder sozialer Herkunft. Auch das Grundgesetz schützt Personen vor Benachteiligung und Diskriminierung. „Ein solches Modell würde Kinder aufgrund ihrer Herkunft ausgrenzen und ihnen das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe am Bildungssystem verwehren. Das ist rechtlich fragwürdig und gesellschaftlich gefährlich“, so Schiebe weiter.
Der Kinderschutzbund setzt sich seit Jahrzehnten für Chancengleichheit und die Stärkung aller Kinder ein – unabhängig von ihrer Herkunft. „Wir brauchen keine Obergrenzen, sondern mehr Ressourcen für Sprachförderung, bessere Übergänge in den Bildungssystemen Kita und Schule und eine inklusive Schulkultur, die Vielfalt als Stärke begreift. Die Herausforderungen im Bildungssystem lassen sich nicht durch Ausgrenzung lösen, sondern nur durch gezielte Förderung und Unterstützung aller Kinder“, erklärt Schiebe.