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Kinderschutzbund begrüßt verstärkte Hilfe bei psychosozialen Folgen: Auswirkungen der Corona-Pandemie nachhaltig abfedern

Der Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein begrüßt, dass der heutige Antrag der Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen (Drucksache 20/413) auch die psychische Entlastung und den Schutz von Kindern vor Gewalt in den Blick nimmt. „Die Pandemie wird noch lange nachwirken – sie wirkt wie ein Katalysator, der die ohnehin schon schwierige Situation für viele Kinder und Jugendlich erheblich verschärft. Fakt ist: Mehr Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung. Daher braucht es dauerhafte und flächendeckende Hilfestrukturen“, erläutert Irene Johns, Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein.

Im Zuge der Pandemie ist Gewalt deutlich gestiegen. In Schleswig-Holstein stellten die Jugendämter im Jahr 2020 in 2.006 Fällen eine Gefährdung des Kindeswohls fest: ein Anstieg zum Vorjahr um 30%. Seitdem ist keine wirkliche Entspannung festzustellen – die Zahlen liegen auch für 2021 deutlich über Vor-Pandemie-Niveau.

„Die Kinderschutz-Zentren wie im heutigen Antrag vorgesehen dementsprechend konsequent zu stärken, ist daher nur folgerichtig: Jedes Kind muss unabhängig vom Wohnort die gleiche Unterstützung bekommen! Unabhängig davon, ob es sich um körperliche, sexuelle, seelische Gewalt oder Vernachlässigung handelt“, betont die Landesvorsitzende.

Die aktuellen psychosozialen Belastungen von Schüler*innen sind immens; viele haben bedingt durch die Corona-Pandemie eine überaus belastende Zeit hinter sich. Das war für Kita-Kinder nicht anders, jedoch waren und sind viele Kitas gut vorbereitet auf den Umgang mit belasteten und traumatisierten Kindern: Die Erfahrungen des Kinderschutzbundes mit TiK-SH – dem bereits seit 2016 bestehenden Angebot zur Unterstützung hochbelasteter und traumatisierter Kinder in Kitas - zeigen, dass Fachkräfte in Kitas im Umgang mit hochbelasteten Kindern unterstützt und gestärkt werden. Sie werden handlungssicher – das kommt unmittelbar den Kindern zugute.

„Der Kinderschutzbund begrüßt daher, TiK-SH auf Schule auszuweiten – das Angebot muss wie in Kindertageseinrichtungen eingerichtet werden – Schulkinder würden ebenso profitieren wie Kita-Kinder! Die betroffenen Kinder brauchen einen stabilen sicheren Rahmen sowie ein entsprechend professionelles Umfeld, um sie gezielt zu stabilisieren“, ist Irene Johns überzeugt.

„Die im Antrag benannten Maßnahmen können wichtige Schritte und ein ganz wesentlicher Wegweiser sein, um pandemiebedingte Defizite zu kompensieren - sofern sie zeitnah umgesetzt werden“, so die Landesvorsitzende.


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