Corona_Symposium: Kinder und Jugendliche brauchen JETZT Hilfe!
Im Hinblick auf das heutige Symposium "Aus der Corona-Krise lernen – gemeinsam besser werden“ der Landesregierung und des Schleswig-Holsteinischen Landtages fordert der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein, dass vor allem das gegenwärtige Wohl von Kindern und Jugendlichen höchste Priorität haben muss. „Bevor etwas besser werden kann, muss es erstmal gut sein“, erinnert die Landesvorsitzende Irene Johns. „Natürlich ist es wichtig, aus Krisen zu lernen, um zukünftig gemeinsam besser aufgestellt zu sein. Aber gleichzeitig müssen im Hier und Jetzt die vielfältigen Folgen der Corona-Pandemie bewältigt werden. Das Wohl von Kindern und Jugendlichen hat Vorrang und für sie wird die aktuelle Pandemie noch lange nachwirken. Deshalb sollte der Fokus als erstes auf diesen akuten Problemlagen liegen – die betroffenen Kinder und Jugendlichen brauchen JETZT unsere Hilfe“, mahnt Johns.
Der Kinderschutzbund warnt bereits seit März 2020 davor, dass es insbesondere zu mehr Gewalt gegen Kinder, gestiegener Kinderarmut, fehlenden Zugängen zu Bildung und fehlender Beteiligung von Kindern und Jugendlichen komme, wenn der Schutz und die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen bei der Planung von Maßnahmen zur Sicherung des Infektionsschutzes nicht ausreichend mitberücksichtigt werden. Befürchtungen, die sich alle bestätigt haben.
„Wir können nur immer wieder wiederholen, dass die Pandemie bis heute wie ein Katalysator wirkt, der die ohnehin schwierige Situation vieler Kinder und Jugendliche erheblich verschärft hat“, betont die Landesvorsitzende Irene Johns. „Besonders betroffen sind dabei Kinder in sozial und wirtschaftlich benachteiligten Familien. Natürlich sind viele der Problemlagen nicht neu und auch nicht ausschließlich auf Corona zurückzuführen, aber die Qualität und Quantität hat sich durch die Pandemie verändert: Mehr Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung, und dass häufig intensiver als bisher. Deshalb muss darauf mit flächendeckenden, dauerhaften und strukturell verankerten Maßnahmen reagiert werden – eine punktuelle Unterstützung wie zum Beispiel durch Aufholprogramme ist längst nicht mehr ausreichend. Kurz um: Die aktuelle Lage erfordert Strukturen, die Kinder und Jugendliche unterstützen und stärken, um pandemiebedingte Defizite zu kompensieren und bereits zuvor bestehende Problemlagen nachhaltig zu verbessern. Die Prämisse muss also lauten: gemeinsam besser werden und HEUTE gemeinsam gut handeln – durch Investitionen statt Kürzungen. Es ist an uns als Gesamtgesellschaft auch in herausfordernden Zeiten ein gutes und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten! Jetzt und damit auch in Zukunft“, sagt die Landesvorsitzende Irene Johns.