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Zeit für Kinderrechte in der Kita

Kinder haben Rechte - und die sollen sie von klein auf kennenlernen

Viele Kinder kennen ihre Rechte nur teilweise oder gar nicht. Das Modellprojekt „Zeit für Kinderrechte – in der Kita“ des schleswig-holsteinischen Kinderschutzbundes erreicht Kinder bereits in ihrer frühen Kindheit in ihrem Kita-Alltag und sensibilisiert auch die pädagogischen Fachkräfte für das Thema.

Was gehört in eine Schatztruhe? „Ein Piratenhut aus Gold“ – „Regenbogen-Ohrringe“ – „Mein Frosch“ – „Edelsteine“: Die Antworten der 4-6-jährigen Kindergartenkinder sind an diesem Morgen sehr kreativ. Und zu einer echten Schatztruhe gehört – na klar – auch ein entsprechender Schlüssel. Damit sie abgeschlossen werden kann. Weil die oben benannten Schätze drin sind, und die sind wertvoll – und sehr privat. „Eine eigene Box oder ein eigenes Fach im Kindergarten ist ein Ort für eure persönlichen Dinge wie das Spielzeugauto oder das Kuscheltier. Da hat jedes Kind ein Recht drauf – so wie auf Privatsphäre“, erklärt Stefanie Herdel, Fachreferentin der Fachstelle Kinderrechte und Partizipation des Kinderschutzbund S-H, den Kita-Kindern.

„Kinder sollen so früh wie möglich ihre Rechte kennenlernen und verstehen, damit sie ermächtigt werden, Recht von Unrecht zu unterscheiden und sich Hilfe zu holen, wenn sie diese brauchen“, erläutert Irene Johns, Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Schleswig-Holstein.

Mit dem Modellprojekt ‘Zeit für Kinderrechte – in der Kita‘ knüpft der Kinderschutzbund an sein bereits seit 2019 bestehendes Angebot ‘Zeit für Kinderrechte – in der Schule‘ für Kinder in Klassenstufe 3 und 4 an.

Ein zentraler Bestandteil des Modellprojektes ist dabei die direkte Beteiligung von Kindern und pädagogischen Fachkräften bei der Entwicklung und Erprobung der didaktischen Materialien. Die vielfältigen Erfahrungen aus der bisherigen Arbeit der Fachstelle Kinderrechte und Partizipation des Kinderschutzbund SH flossen dabei mit ein.

Um den Zugang der Kinderrechte für die pädagogischen Fachkräfte zu erleichtern, wurde im Rahmen des Modellprojektes eine Materialsammlung entwickelt. Diese Spiele, Bilder, Bewegungen und Bastelvorlagen sollen pädagogische Fachkräfte bei der Umsetzung der Kinderrechte im KiTa-Alltag unterstützen, um spielerisch mit den Kindern über die Kinderrechte in den Austausch zu kommen. Transportiert werden ganz konkret aber eben spielerisch Themen wie ‘Kinder haben ein Recht auf Schutz vor Gewalt‘, ein Recht auf Familie und auch ein Recht auf Gesundheit und Erholung. Zu dem in sich geschlossenen Konzept gehört eine Fortbildung der Fachkräfte, um sie zu befähigen, das Thema Kinderrechte langfristig und nachhaltig zu platzieren, umzusetzen – und im Kita-Alltag zu leben.

„Eine Stärkung der Kinder in ihren Rechten ist gelebter Kinderschutz. Aus diesem Grund setzt sich der Kinderschutzbund für die Umsetzung der Kinderrechte ein“, so Irene Johns abschließend.

Das Modellprojekt ‘Zeit für Kinderrechte - in der Kita‘ wurde mit Mitteln der NDR-Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ realisiert.


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