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Kinderschutzbund begrüßt Stärkung der Kinderschutz-Zentren und Angebot TiK-SH auch an Schulen

Kinder und Jugendliche stärken und entlasten - gute erste Schritte

Der Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein begrüßt, dass der Finanzausschuss der Mittelverwendung zur Stärkung der vier Kinderschutz-Zentren heute zugestimmt hat. Zuvor hatte der Landtag im November den Antrag der Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen (Drucksache 20/413) ‘Veränderte Lage, veränderte Herausforderungen‘ mehrheitlich angenommen und damit die Stärkung der Kinderschutz-Zentren in Schleswig-Holstein beschlossen. Außerdem wurde in diesem Antrag die Ausweitung des traumapädagogischen Angebotes TiK-SH auf das System Schule beschlossen. „Das sind gute erste Schritte in die richtige Richtung“, erklärt Irene Johns, Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein. „Fakt ist: Mehr Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung. Das permanent zu thematisieren und politisch zu platzieren – dafür steht unsere Lobbyarbeit. Kinder und Jugendliche immer wieder in den Fokus zu rücken, ist unser Anliegen und Auftrag “, macht Irene Johns deutlich.

Im Zuge der Pandemie ist die Gewalt gegen Kinder und Jugendliche deutlich gestiegen: In Schleswig-Holstein stellten die Jugendämter im Jahr 2020 in 2.006 Fällen eine Gefährdung des Kindeswohls fest - ein Anstieg zum Vorjahr um 30%. Seitdem ist keine wirkliche Entspannung festzustellen; die Zahlen liegen auch für 2021 deutlich über Vor-Pandemie-Niveau. „Die Kinderschutz-Zentren zu stärken, ist daher nur folgerichtig: Jedes Kind muss unabhängig vom Wohnort die gleiche Unterstützung bekommen! Unabhängig davon, ob es sich um körperliche, sexuelle, seelische Gewalt oder Vernachlässigung handelt“, betont die Landesvorsitzende.

Viele Schüler*innen haben bedingt durch die Pandemie eine überaus belastende Zeit hinter sich; die aktuellen psychosozialen Belastungen sind immens. „Der Kinderschutzbund begrüßt daher auch, dass TiK-SH auf das System Schule ausgeweitet werden soll – Schulkinder werden ebenso profitieren wie Kita-Kinder! Die betroffenen Kinder bekommen einen stabilen sicheren Rahmen und ein professionelles Umfeld, um sie gezielt zu stabilisieren. Allerdings muss dieser Beschluss jetzt aktiv umgesetzt werden – weil die Kinder nicht länger warten können“, erklärt Irene Johns eindringlich. Die Erfahrungen des Kinderschutzbundes mit TiK-SH – dem bereits seit 2016 bestehenden Angebot zur Unterstützung hochbelasteter und traumatisierter Kinder in Kitas - zeigen, dass Fachkräfte im Umgang mit hochbelasteten Kindern unterstützt, gestärkt und handlungssicher gemacht werden können – was unmittelbar den Kindern zu Gute kommt.

„Diese Maßnahme wäre ein weiterer wichtiger Schritt und ein ganz wesentlicher, dringend benötigter Baustein, um pandemiebedingte Defizite nachhaltig zu kompensieren“, ordnet die Landesvorsitzende abschließend ein.


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