15.06.2012 10:45
Aktiver Kinderschutz im Sport
14.06.12
Pressemitteilung
TuS Holtenau erhält Zertifikat „Aktiver Kinderschutz im Sport“
Der sexuelle Missbrauch von Kindern ist ein sensibles Thema, auch in Sportvereinen. Unsicherheiten abbauen, Handlungssicherheit schaffen – das ist Ziel des Modellprojektes „Aktiver Kinderschutz im Sport“, mit dem der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein in Kooperation mit der Sportjugend Schleswig-Holstein den Schutz der Kinder in den Sportvereinen verbessern will. Heute erhielt der TuS Holtenau als zweiter Sportverein in Schleswig-Holstein dieses Zertifikat für seine erfolgreiche Teilnahme an der Qualifizierung. Überreicht wurde es Holger Schwarzenberg von Kristin Alheit, Sozialministerin des Landes Schleswig-Holstein. „Der Schutz der Kinder in allen Bereichen der Gesellschaft muss gewährleistet sein. Wir unterstützen daher die Sportvereine dabei, die nötige Handlungskompetenz zu erwerben – auf allen Ebenen, vom Vorstand bis zum Trainer“, erklärt Irene Johns, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Schleswig-Holstein. Die Angst sei groß, sich falsch zu verhalten, wenn der Verdacht sexuellen Missbrauchs aufkomme. Gleichwohl sei schnelles und vor allem sicheres Handeln gefragt. Hier setze das Modellprojekt „Aktiver Kinderschutz im Sport“ an, so Johns.
Es geht darum, in den Sportvereinen klare Handlungs- und Präventionsstrategien zu entwickeln. Wer muss im Verdachtsfall wen informieren und einbeziehen? Wer muss wie handeln? Außerdem müssen konkrete Möglichkeiten der externen Beratung und Supervision bestehen, um gerade in Krisensituationen handlungsfähig zu sein. Alle Ebenen des Vereins werden in diesen Prozess eingebunden: Vorstand, Geschäftsführung, Übungs-, Jugendleiter, Trainer sowie Kinder und Jugendliche im Verein. Ihre Wünsche und Anliegen werden aufgenommen. Gemeinsam wird ein Handlungsleitfaden erarbeitet, der es dem Verein ermöglicht, eine klare Haltung nach innen und außen zu schaffen, für transparente Kommunikationswege zu sorgen und vor allem den Schutz von Kindern zu stärken. So haben die Kinder des TuS Holtenau in einem Workshop zur Beteiligung eine Ampel entwickelt, die signalisiert, wie sie den Kontakt den Trainern und Betreuern bewerten: Grün steht für „Alles ist gut“, Gelb für „Das geht nur unter besonderen Umständen“ und Rot für „Das geht gar nicht!“.
"Die Sportvereine und -verbände in Schleswig-Holstein übernehmen in vielfacher Weise Verantwortung für die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Sie engagieren sich aktiv im Kinderschutz und verbessern durch eine „Kultur des Hinsehens und Hinhörens“ den Schutz der über 370.000 in den Vereinen organisierten Kinder, Jugendlichen und jungen Menschen“ erklärt Jochen Tiedje, der Vorsitzende der Sportjugend im Landessportverband Schleswig-Holstein.
Dieses Projekt ist ein wichtiger Baustein in unserem Maßnahmenpaket zur weiteren Verbesserung des Kinderschutzes in den Sportvereinen. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Entwicklung eines Präventionskonzeptes ist der Sportjugend dabei besonders wichtig.
Kristin Alheit betonte: „Unser gemeinsamer Wille ist, dass dieses Projekt als Vorbild wirkt. Es soll dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche in den Sportvereinen ihre Stärken und Fähigkeiten mit Freude und in einem sicheren Umfeld entwickeln können. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich mit ihrem persönlichen Engagement für einen aktiven Kinderschutz einsetzen, gilt unser Dank.